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"The Fall and Rise of Lemon Hill"
Deutscher Originaltitel "Am Zitronenhügel"
Family Sitcom - A/GR 2011-17

 

Anstatt sich im gebuchten 5-Sterne Hotel an der kretischen Südküste, wie alle anderen vernünftigen Touristen, ans Pool zu legen, kommen Alexandra und Sascha auf die verrückte Idee Land und Leute kennenlernen zu wollen. Auf einem ihrer Streifzüge durchs nicht vorhandene Unterholz entdecken sie dabei eine verlassene Hollywood Villa.

 

Beflügelt vom hochprozentigen kretischen Wasser verlieben sich die Beiden in das griechische Hinterholzacht und beschliessen das heruntergekommene Anwesen zu kaufen.

Unter besorgtem Kopfschütteln von Familie und Freunden begeben sie sich daher nach Ihrer Rückkehr in die Heimat auf eine fast 2jährige Odyssee spannender Begegnungen und abenteuerlicher Entdeckungen. Am Ende finden sie sich schließlich an der Bucht der Kalypso als Besitzer eines high end Ziegenstalles wieder.

Doch damit beginnt erst die eigentliche Reise zum Zitronenhügel!

 

Die verrückte Geschichte einer amour fou zu einem verfallenen Haus am Meer.

Darsteller: Alexandra Weisz, Sascha Hoffmann, Michael Wurdak, Hans Schuster, Markus Pösendorfer, Nadin Rücke- mann, Damian Murdoch, Leonie Weisz, Eveline Hoffmann, Thomas Müllner, Hermine Schuring, Norbert Jagenteufel, Lukas Drabina,     Karin Scheiber, Fabiana Pastorini, Dominik Sommerer, Bernhard Mager, Petzi Wurdak, Sophie Wurdak, Jacko Wurdak, Johnny Wurdak, Lisa Wurdak, Flo , David Wurdak, Georg Korger, Konstanze Korger, Christian Rüdegger, Markus Wohlgenannt, Michael Reinholz, Renata Demeter, Martin Steiger, Michael Steinhardt, Martin Reinelt, Ben Henk, u.v.a.

Special Guests: Jorgos Sbokos, Pavlos Lydakis, Giorgos Kalentis, Γιώργος Δρακομαθιουλάκης, Karatarakis Dimitris, Dimitris Carmocolias, Fotis G. Kokotos, Katerina Vasilonikolidaki, u.v.a.

 

Drehbuch: Das Leben

Regie: Alexandra Weisz, Sascha Hoffmann

 

Produktion: Alexandra Weisz, Michael Wurdak, Sascha Hoffmann

Musik: Kreissäge, Bohrhammer, Nähmaschine, Tinnitus, u.v.m.

 

Kostüm: manchmal

How it all began / Sommer 2011


Eigentlich sollte es ja ein Erholungsurlaub werden - damals im Sommer 2011.

 
Aber anstatt sich im standesgemäßen Ambiente des gebuchten 5-Sterne Resorts auf
die

faule Haut zu legen, begeben sich Alexandra und Sascha auf Entdeckungsreise durchs

wilde Kreta.

Dort lernen sie die umliegenden Tavernen näher kennen und wohnen den traditionellen

Trinkritualen der Eingeborenen mit hochprozentigem kretischen Wasser bei.

Auf einem ihrer Streifzüge durchs Hinterland entdecken die Beiden schließlich auf einer

Anhöhe eine verlassene Hollywood Villa. 

Vermutlich unter dem Einfluss von Melonki - einer unter alkoholeinfluss, selbst kreierten

Komposition aus Raki mit Melone - verlieben sich die beiden Sommerfrischler aus dem

Nordenin die kirchenartig anmutende Bauruine. Und beim Panoramablick von der Terrasse

über das Libyische Meer kommen sie zum lapidaren, wenn auch folgenträchtigen, Schluss 

"Geil! Des kauf ma uns!"

Versäumen Sie nicht die nächste Folge, wenn Sascha Hoffmann sagt: "Jorgos, ich hoffe du weißt was

du tust..."

 

Folge 1 / September 2011 - Mai 2013

 

Die folgenden zwei Jahre nach dem wahnwitzigen Beschluss, sich die die Bruchbude zu kaufen, verbringen wir beiden Möchte-gern-Wahlgriechen zunächst mit der Suche nach dem Besitzer des Hauses.

Vergeblich, da man in Kreta die Namen von Mutter und Vater des Besitzers wissen muss, um den Namen eines Eigentümers selbst herauszubekommen! Geht´s no!? Vergess ma des Ganze!

 

Oder doch nicht?

 

Es folgen diverse Verhandlungen mit einem ortsansässigen Makler, einem vermeintlichen Verwalter des Anwesens und deren Anwältin, die, wie sich später herausstellen sollte, nie mit dem Verkauf des Hauses beauftragt wurden und sich offenbar ein gutes Körberlgeld machen wollten. Instant Karma is gonna get you!

Erst "god´s will" - ein holländischer Pensionist namens Wil - der sein wohlverdientes Nachmittagsbierchen in Pedro´s Taverne am Strassenrand geniesst, bringt das Unterfangen wirklich ins Rollen.

Mit Gottes Wil(le) erfahren wir wer die Besitzerin des 5*-Ziegenstalles ist, besuchen sie in Holland und einigen uns mit ihr über den Kauf.

Jetzt braucht es eine höhere Instanz, um den Wahnsinn auch rechtlich haltbar zu machen - eine Challenge in Griechenland, wo man die Besitzverhältnisse eines Objektes bis auf 130 Jahre zurückverfolgen sollte.

O-Ton unseres kretischen Anwaltes, der mittlerweile seine Kanzlei geschlossen und mit einem Schild "Gone surfin´" versehen hat: "In Griechenland überprüft man alle rechtlichen Eventualitäten beim Kauf eines Hauses - dann macht man drei Kreuzzeichen und hofft, dass es gut geht!"

Er empfiehlt uns nach erster Sichtung der vorliegenden Fakten jedes andere Haus auf Kreta zu erwerben, aber von dieser Hütte die Finger zu lassen.

Das schafft Vertrauen und beruhigt uns. Und so betrauen wir Jorgos mit der Abwicklung des Kaufes :-)

Jetzt brauch ma nur mehr die Kohle dafür! :-o

Schnell noch ein verrückter Onkel aus dem Hut gezaubert, in dessen Kopf es bunt genug war, um sein Wohlver-dientes in unser Hirngespinst zu stecken - und los gehts!

Nach monatelangem Zittern und Bangen, ob sich nicht doch noch irgendetwas auftut, das den Kauf noch bedenklicher macht, ist es dann soweit. Die ehemalige Villa Kalypso wird von ihren neuen Eigentümern auf Zitronenhügel umbenannt. Yes, baby!

Unser Anwalt hätte sich unser Geld UND das Haus unter den Nagel reißen können, unser Griechisch hätte nicht einmal für die Überschriften auf den Verträge gereicht - "Jorgos, ich hoffe du weißt was du tust, denn ich hab keine Ahnung, was du mir erzählst" :-)

Aber Vertrauen ist gut - Kontrolle war unmöglich. Guat is ´gangen - nix is g´schehn!

Versäumen Sie nicht die nächste Folge, wenn nach Vertragsabschluss plötzlich eine Stimme am Telefon sagt: "Habt ihr gehört - der ganze Hügel um´s Haus brennt!?"

 

Folge 2 / Juli 2013

 

Das Telefon läutet. Es ist die ehemalige Besitzerin unseres neuen Sommerdomizils.

"Habt ihr gehört, dass der ganze Hügel ums Haus brennt!?" Fein!

Nach zwei Jahren Auf und Ab und vermeintlichem Happy End geht unser Traum

in Flammen auf - holy sh..!

Aber Hephaistos, der griechische Feuergott, ist uns gnädig, fackelt lediglich die

gesamte Flora am Zitronenhügel ab und macht vor den Mauern unserer Hütte halt.

Bauphase 1 unserer Renovierungsarbeiten im Sommer 2013 steht also nichts mehr

im Wege.Innerhalb weniger Wochen wird ein vager Plan gemacht, was in den ersten

6 Wochen am Zitronenhügel zu passieren hat, um ihn Stück für Stück vom sinnlos

teuren Campingplatz wieder zu einem bewohnbaren Haus rückzuführen.Unmengen

von Werkzeug und diversen anderen mehr oder minder sinnvollen Utensilien werden

in einen hastig gekauften, alten VW-Bus gepackt, ein paar Verrückte - Damian Murdoch,

Markus Pesendorfer, Nadin Rückemann - bieten sich als kostenfreie Alternative zu griechi-

schen Handwerkern an, und los geht´s mit unserem hoffnungslos überladenen knallroten

Autobus.Kriti - wir kommen! Keine Ahnung wie lange die Karre hält, aber bis Athen geht´s

eh bergab und was soll schon sein! :-)Is auch nix - bis auf eine verschärfte Zollkontrolle, da man

Damian Murdoch mit Rauschebart und seinen bunten Bildern auf nacktem Oberkörper am Steuer

für einen Drogendealer hält. Glücklicherweise sind die griechischen Zöllner weit zu faul sich durch den bis unter

die Decke angerammelten Bus zu wühlen! Und so rollt der Konvoi nach 27stündiger Non-Stop Fahrt wenige

Minuten vor deren Abfahrt auf die Fähre nach Kreta - der Wagen stirbt ab und läßt sich nicht mehr starten. Wurscht - mir san am Schiff!

Versäumen Sie nicht die nächste Folge, wenn Sie Sascha Hoffmann sagen hören "I glaub wir fahren retour ins Spital!"

 

Folge 3 / Juli 2013

 

Kaum zu glauben, aber unser knallroter Autobus springt am nächsten Tag ohne Probleme an, nachdem wir am Vorabend uns nur noch im Schritttempo auf die Fähre gerettet hatten und der Motor dann keinen Mucks mehr machte. Nach 27h Schwerstarbeit mit mehreren 100kg Übergewicht am Buckel hat er wohl einfach ein weng Ruhe gebraucht.

 

Kriti here we come! Auf zu unserem Traumhaus!

Dort angekommen laden wir erstmal den Bus aus bevor er uns wieder schlapp macht.

Keine 10min später - wir haben gerade die ersten paar Kisten aus dem ächzenden Bus gehieft - entscheide ich mich jedoch gegen den ersten langen Arbeitstag. Eine kleine Unaufmerksamkeit und der ohnehin schon mit Glasscherben übersäte Wintergarten gleicht nun endgültig einem Drehort für das griechische Remake von "Kettensägenmassaker".

"Ich glaub wir fahren retour ins Spital!" - mehr fällt mir bei Betrachtung meines Unterarmmuskels, fein säuberlich getrennt vom darüber liegenden Fettgewebe auf die Schnelle nicht ein.

Nachdem ich im Übereifer eine zerbrochene Fensterscheibe übersehen habe, erinnert die Hausmauer an die Mysterienspiele des Herrn Nitsch.

 

Auf geht´s - wir suchen erstmal das nächste Spital - gut, wenn man mal weiß, wo das ist. Könnt ja sein, dass man mal eins braucht :-)

Dort lerne ich die griechische Version der Notfallambulanz kennen: Wer lauter schreit kommt früher dran! Also am besten direkt vor der Türe des Arztes stehen bleiben und sobald diese geöffnet wird möglichst laut jammern.

Doch alles wird gut!

Die Krankenschwester blickt auf meinen Unterarm, meint es wäre nicht so schlimm und weist mich an den Arm über den Mistkübel zu halten, wo sie mir einen ganzen Liter Jodtinktur über den Arm gießt. Sicher is sicher!

 

Die kommenden Tage verbringt die gesamte Mannschaft mit dem Entfernen von Tonnen von Schutt, Glasscherben und Ziegenscheiße - und das bei stetigem Wind mit 100-120km/h. Welcome to paradise!

 

Zum Glück haben wir uns für die ersten Tage ein Hotel gebucht.

Nach 10 Tagen ist es aber dann so weit! Die ersten Helferleins - Damian Murdoch, Markus Pösendorfer, Nadin Rückemann - sind verbraucht und treten abgekämpft die Heimreise an - und wir ziehen endlich ins Haus ein!Kein Strom, kein Wasser, keine Fenser und Türen und nicht enden wollender orkanartiger Sturm - Herz was willst du mehr!

Versäumen Sie nicht die nächste Folge, wenn Mr. Roxy Epoxy sagt: "Bring sie mir mal - des moch ma scho!!

 

Folge 4 / Juli 2013

 

Die erste Nacht im Haus - yes, baby!

Noch schnell ein paar Flaschen Trinkwasser vom benachbarten Hotel geholt und auf

gehts zum indoor Campen auf den Zitronenhügel.

Türen und Fenster sind ja bereits verbarrikadiert und somit heult der Sturm nur mehr

halb so laut durch die Räume. Halb so laut heißt aber lediglich, dass man sich nicht

mehr anschreien muss, um sich unterhalten zu können.

 

Es wird eine kurze Nacht.

Man hat das Gefühl die Bude bricht über und unter einem zusammen. Es heult durch

den zerstörten Kamin als ob man am Pannenstreifen der Südosttangente zur Stoßzeit

sein Zelt aufgeschlagen hätte. Der Boden bebt mit jeder Sturmböe und jeder neue, fremde

Ton läßt uns aufschrecken. Na des kann ja no lustig werden!

 

Toiletten? Wenn man rausgeht links! Open air am Nachbarsgrund.

Und in der Nacht? Auch draussen links - aber mit Stirnlampe.

 

Zum Glück bekommen wir moralische Verstärkung. Norbert Jagenteufel kommt mal schnell auf eine

Woche vorbei, um die Parkettböden in Angriff zu nehmen. Rausgerissen sind sie ja recht flott, aber die neuen Unterböden sind dann schon nimmer nach Zeitplan reingelegt.

 

Alexandra trennt in der Zwischenzeit frei nach Aschenputtel alle guten und schlechten Bretter und befreit jedes Einzelne von den Restbeständen von Ziegenscheiße und anderen Substanzen. Die Mülldeponie vorm Haus wird zusehends größer und das Nervenkostüm zusehends dünner.

Als Norbert uns verläßt haben wir gerade mal die Böden von zwei Zimmern renoviert und was viel wichtiger ist - den Kuppelsaal in eine komplette Baustelle verwandelt, über die wir jetzt ständig drübersteigen müssen. Es geht nichts über eine gute zeitliche Planung - wenn man eine hat :-/

 

Jetzt kommt unser Joker - Hans Schuster - Mr. Roxy Epoxy!

Hans, der schon eine 16m lange, hochseetaugliche Stahlyacht in 8jährigem, völligem Alleingang gebaut hat und sie in einer Nacht- und Nebelaktion mit einem ausgeborgten Tieflader in die Donau gesetzt und dann damit bis Griechenland gefahren ist, ist unser Mann!

 

Jetzt heißt es Wasser- und Heizsystem zu rekonstruieren, damit wir es dann später wieder Instand setzen können. I dadenks ja ned, aber Hans weiß was er tut.

 

Wenige Tage bevor er uns wieder verläßt kommt jedoch noch ein neues Aufgabengebiet auf ihn zu. Die Firma, die uns die neuen Terrassentüren liefern sollte, teilt uns mit, dass sie diese erst im September zu produzieren beginnt - und das obwohl sie Ende August eingebaut werden sollten.

Des wird eng - fuck! Was jetzt?

Das Haus muss Ende August dicht sein - noch ein Winter mit Wasser und allerlei Vierbeinern im Inneren und wir können die Hütte abschreiben.

 

Also ran an den Speck!

12 desolate Türflügel müssen wieder in funktionierende Terrassentüren verwandelt werden - das heißt 11 - eine fehlt überhaupt und muss schnell mal nachgebaut werden. Leider seitenverkehrt, wie wir nach Abholung vom örtlichen Tischler feststellen mussten.

Und was mach ma mit der Rundbogentür?

Deren Restbestände hab ich bereits Wochen zuvor auf den Müll geschafft - die is hin! Nicht aber für Mr. Roxy Epoxy! "Bring sie mir mal - des moch ma scho!

Jetzt weiß ich auch warum wir einen ganzen Arsch voll Epoxyharz mitnehmen sollten. In wenigen Tagen macht Mr. Roxy Epoxy aus Brennholz wieder funktionierende Terrassentüren - Hans du bist unser Held!

Jetzt noch alles einglasen lassen, hoffen, dass die Fensterfirma nicht auch nach griechischem Zeitplan liefert und noch 150m Zaun setzen ehe wir wieder Heim fahren.

 

Versäumen Sie nicht die nächste Folge, wenn der Fenstermonteur sagt: "Sascha, wir haben da ein Problem!"

Folge 5 / August 2013

 

Für alle Quereinsteiger und all jene, die schon den Faden verloren haben: Wir schreiben immer noch das Jahr 2013 und sind nach wie vor in Bauphase 1 des Zitronenhügels.

Noch zweieinhalb Wochen, dann gehts wieder Richtung Heimat. Bis dahin muss das Haus aber dicht und ein Zaun gegen "illegale Einwanderer" gezogen sein.

Ob sich das ausgeht?

 

Wir arbeiten auf Hochdruck!

Arbeitsbeginn 7.00 Uhr - Feierabend meist erst gegen 19.00 Uhr - manchmal später. Die Strände kennen wir nur aus Erzählungen.

 

Wir bekommen Verstärkung von Thomas Müllner.

Während Spiros sich um Mauern aller Art kümmert - Donald, der Trumpl, könnte ihn evtl. zum Mauerbau engagieren - he´s building the best walls, their great! - spulen wir quasi nebenbei unser Pflichtprogramm herunter:

 

Alexandra schleift und streicht und schleift und streicht und....Türen aller Art - Metall, Holz, außen, innen.

Zwischendurch buddelt sie per Hand mit dem Stemmeisen ein paar Löcher für unsere 65 Zaunsteher - jeden Tag eines...bei brütender Hitze...bis irgendwann einmal die Geier ober ihr kreisen...in hoffnungsvoller Erwartung, dass sie irgendwann endlich schlapp macht. Aber weit gefehlt! Die Hausherrin ist zäh wie Leder und gibt nicht auf!

Als wir unseren 65-Loch-Golfplatz fertig haben wird gerödelt - schönes Wort, gell! - und betoniert und rund 200m Zaun aufgestellt.

Hier kommt niemand mehr rein! Weiter geht´s!

 

Während die Glaserer alles andere dicht machen und der Spengler unser neues Einfahrtstor montiert, begebe ich mich mit "Atemschutzschnorchel" und "Schutzkleidung" in die Höhle des Löwen und entsorge im Poolraum noch Tonnen von Glasscherben, Müll und säckeweise altes Chlor.

A Leckerei! Mir grausts heit no, wenn i dran denk!

Ach ja, einen alten Ölofen fanden wir auch noch im Poolraum - hat man wohl aus dem Keller geholt und dann in den Poolraum hinutergeworfen. Wer macht den sowas!? Zum Glück hatten wir gerade mal einen Kranwagen vor Ort, der uns das Teil dann herausgehievt hat.

 

Irgendwann zwischendurch sagt dann einer der Fenstermonteure ganz beiläufig: "Sascha, wir haben da ein Problem!" Mir schwant Böses!

Man hat die georderten Rundbogenfenster falsch montiert und sie gehen jetzt nicht auf. Zum Glück hat man das bereits nach dem vierten und letzten Fenster bemerkt. Also nix Schlimmes! :-o

Cold blooded, Hoffmann! Gewalt ist keine Lösung und ein griechisches Gefängnis is sicher a ned sooo sexy! Also bitte jetzt keine schwere Körperverletzung für den Vorarbeiter, sondern wir lassen einfach wieder alle Fenster, samt neu einbetonierten Fensterbrettern, herausreißen, fahren in die Stadt und besorgen neue, damit die VOLLKOFFER(!) die Fenster nun so montieren können, dass sie auch aufgehen......!!

 

Wir haben ja zum Glück alle Zeit der Welt und sonst nichts zu tun. Aber am Ende wird Alles gut - und ist es nicht gut, dann ist es nicht das Ende!

Und so schaffen wir es auch noch auf letzten Drücker die noch nicht fertigen Terrassentüren vor dem Winter zu verbarrikadieren.

Um 21.00 Uhr geht unsere Fähre zurück nach Athen. Um 18.00 Uhr sind wir fertig mit der Arbeit, duschen uns noch schnell am Strand und ab geht´s nach Hause. Völlig erledigt, aber glücklich, die erste Renovierungsphase geschafft und irgendwie überstanden zu haben.

 

Danke Damian Murdoch, Markus Pösendorfer, Nadin Rückemann, Leonie Weisz, Norbert Jagenteufel, Hans Schuster, Thomas Müllner!

 

Folge 7 / Dezember 2013

 

Bevor wir Ostern 2014 in die zweite Bauphase gehen, fliegen wir kurz vor der Jahres-

wende noch schnell mal auf den Zitronenhügel. Wir sind nämlich zu einer Hochzeit

eingeladen. So eine griechische Hochzeit läßt man sich natürlich nicht entgehen und

ein wenig nach dem Rechten schauen schadet sicher auch nicht. Wie es dazu kam?

 

Den ganzen vergangenen Sommer wollten wir uns bei unseren Nachbarn vorstellen.

Nur schnell mal "Hallo"-sagen - das muss sein! Gesagt getan - an einem der letzten

Abende hatten wir es endlich geschafft und vor dem Abendessen schnell mal angeläutet,

um....6 Stunden später volltrunken wieder nach Hause zu torkeln :-) Und bei dieser

Gelegenheit wurden wir unbekannterweise eben gleich zur Hochzeit des Bruders unserer

Nachbarin eingeladen.

Aber ohne Strom und Wasser im Winter wirds a bisserl ungemütlich - ? 

Kein Problem - der Besitzer des naheliegenden Hotel Kalypso lädt uns kurzerhand ein

kostenlos im Hotel zu nächtigen - is ja eh keiner da im Winter.

Und so wars dann auch!

 

Wir kommen bei Nacht, Sturm und Regen zum Hotel Kalypso. Irgendwie wie in der Rocky Horror

Picture Show. Lautes Hundegebell dringt durch das eiserne Einfahrtsor der Anlage und ganz oben leuchtet

aus einem kleinen Fenster ein schwaches Licht. Zum Glück war der Hund angekettet, als wir das Tor zum Hotel öffnen und wir werden von einem wild aussehenden Nachtwächter, der uns offenbar schon erwartet hat, empfangen.

Er drückt mir einen Zimmerschlüssel in die Hand drückt und meint in kaum verständlichem Englisch: One hundred twenty eight - you go!

Vorbei an dutzenden herumstreunenden Katzen und über Berge von abgerissenen Ästen suchen wir mit Stirnlampe bewaffnet nach dem Bungalow 128 - unserer Bleibe für die nächste Woche. Irgendwie erinnert mich das Ganze an "Shining" und ich erwarte hinter jede Ecke Jack Nicholson oder die kleinen Mädchen.

Aber alles ist gut!

 

Am nächsten Tag checken wir das Haus - Fazit:

Der Orkan, der Tage zuvor mit 170 Sachen über die Insel fegte hat ein paar Zaunsteher ausgerissen und den schweren Eisendeckel der Zisterne aus der Verankerung gerissen und 20m durch die Luft gewirbelt. Aber sonst steht alles und wir können uns der Hochzeit widmen.

Beim Fressgelage am Abend vor der Hochzeit bin ich auch noch voller Elan dabei, die eigentliche Feier jedoch verbringe ich zur Hälfte damit, mir vor dem Lokal die Seele aus dem Leib zu kotzen, da ich offenbar irgendeinen Virus aufgeschnappt habe.

Aber Alexandra Firefly hält am Tisch tanzend die heimische Fahne hoch und auch ich gebe mir Mühe zumindest zwischendurch die wohlgemeinten Ratschläge, ich solle doch die Übelkeit mit Raki bekämpfen, zu befolgen. I survived!

 

Die restlichen Tage gehen wir´s gemütlicher an und verbringen unsere Zeit mit Ausgrabungsarbeiten an diversen Strassenrändern, um 30 Oleander auszubuddeln und hinterm Haus einzusetzen. Mal sehen, ob´s genügend regnet und zumindest ein paar den Winter überleben.

 

Versäumen Sie nicht die nächste Folge, wenn Rainer Gillessen sagt: "Darf ich in eurem Pool Aktfotos machen?"

Folge 8 / April 2014

Wir schreiben das Jahr 2014 - Bauphase 2 am Zitronenhügel ist angesagt!

Freitag, irgendwann im März, kurz vor 12.00 Uhr Mittag.

In ein paar Stunden sind die Straßen Richtung Griechenland voll mit Autos, die unserem recht ähnlich sind, nämlich vollbepackt bis unters Dach.

Allesamt unterwegs in die Osterferien in der Heimat.

 

Nachdem wir Samstag Abend die Fähre nach Kreta erwischen und den Grenzstaus entgehen wollen, gehts gleich nach dem Schlusspfiff in Alexandras Schule auf die Piste. Das gibt uns ca. 2h Vorsprung, wenn wir dem knallroten Autobus nichts schenken. Mit im Gepack haben wir diesmal noch Lukas Drabina aka Mr. Electric.

Er wird hoffentlich Licht in die ganze Angelegenheit am Zitronenhügel bringen.

War es im vergangenen Sommer eine Glasscherbe, die am Beginn der Reise stand, so lasse ich auch diesmal nichts unversucht mich aus der Affäre der drohenden Arbeitstage zu ziehen.

Noch schnell die letzten Taschen in den Bus gepackt, Türe zu - Finger drin! Wußte gar nicht, dass so eine Autotüre schließt, wenn ein Daumen dazwischen ist - tut sie aber!

Ob das aber reicht, mich die kommenden Wochen vor der Arbeit zu drücken.

Ich fürchte nicht!

 

Nach 24h Stunden Fahrt sind wir wieder in Athen - zwar "mit ohne" Keilriemen, denn der hat sich bei Thessaloniki verabschiedet, aber wer braucht das blöde Gummiteil schon. Mit Keilriemen - das kann ja jeder.

Wir ergattern einen netten Schlafplatz auf der Fähre und Luki kommt gleich mal seinem neuen Job als griechischer Elektriker nach und dunkelt die Gangbeleuchtung ab, damit wir nach unserem 1800km Trip endlich ungestört schlafen können. Criti here we come again!

Das Haus ist nach dem Winter intakt. Nur eine halbe Rolle Zaun hat man uns gestohlen - wenns nur das ist, das können sie jedes Jahr haben :-)

 

Luki bezieht sofort nach Ankunft sein Baubüro, macht die ersten wichtigen Anrufe und beginnt umgehend mit dem wahnwitzigen Unterfangen, aus dem griechischen Kabelsalat in vier nicht mehr vorhandenen Elektrokästen wieder ein funktionierendes System nachzubasteln. Challenge accepted! "Brauchst irgendwas, Luki?" "Na, geht scho!" Die nächsten zwei Wochen vollbringt Mr. Electric wahre Wunder, schafft es, die meisten der abgezwickten Kabel irgendwie nachzuvollziehen und bringt tatsächlich Licht ins Dunkel! Chapeau! Den Gratisurlaub hier, wenn die Hütte mal fertig ist, hast du dir ehrlich verdient! Danke, Luki!

Wir bschäftigen uns inszwischen still mit der Renovierung der Staße zum Haus, die nach dem Winter eher einem Murenabgang gleicht, und mit dem Beschaffen von Wasser für unsere Zisterne, damit wir zumindest mit dem Schlauch duschen können.

Alexandra hat sich für diese Woche vorgenommen den Parkettboden eines der Schlafzimmer zu renovieren und verschwindet für einige Tage im oberen Geschoß. Hilfe ist nicht erwünscht - das ist ihr Boden!

Ich beschäftige mich auch mit dem Parkett im Kuppelsaal - allerdings ob meiner handwerklichen Fähigkeiten reiß ich das Ding lediglich raus.

 

So werkeln wir also alle drei vor uns hin, als plötzlich eines lieben Tages ein langzotterter Typ mit Nickelbrillen mit dem Motorrad vorfährt. John Lennon lebt?

Wir kennen ja schon den Hirten auf seiner Motocross Maschine, der aussieht wie Hagrid und oft auch des Nächtens den Hügel zu uns rauffährt um nach den Schafen zu sehen - aber was will jetzt dieser Althippie hier?

"Hallo, ich bin Rainer. Ich hab in eurem Haus immer Fotos gemacht, solange es noch leer stand. Darf ich das auch jetzt noch? Ich würde gerne Aktofotos in eurem Pool machen." Aktfotos in unserem Pool? Cool! "Klar doch - wenn wir zuschauen dürfen!" :-)

 

Und so kommen wir tags darauf zu einer netten Arbeitspause als Rainer Gillessen bei 13° Grad Außentemperatur und etwas Regen eine hübsche, aber bedauernswerte Chinesin ins leere Pool wirft, sie mit Mehl überschüttet und vor ein paar Hacklern im Blaukostüm zu allen möglichen und unmöglichen Verrenkung "nötigt". Rainer lapidar: "Wer schöne Fotos will muss manchmal leiden."

 

Folge 9 / April 2014

Nachdem wir dank Lukas Drabina nun quasi online sind und endlich Strom haben, fällt

das Arbeiten gleich leichter. Grade rechtzeitig, denn mittlerweile gibt auch schon das

zweite Stromaggregat den Geist auf. Das erste chinesische Qualitätsprodukt hat heiße

7 Wochen gehalten, das Ersatzaggregat hat schon nach zwei Wochen Zitronenhügel die

Patschen g´streckt.

Hoffentlich halten unsere weiteren Helferleins länger! :-o

Eveline Hoffmann, Fabiana Pastorini, Karin Scheiber, Sophie Wurdak und Petzi Wurdak

stossen nach und nach zu uns und beziehen ihre 1A Quartiere, die noch wenig urlaubs-

mässiges Flair aufkommen lassen.

Luki sorgt für die Grillage, die Hausherrin der Bar Melete, Karin Scheiber, sorgt für

Getränke und abendliche Entspannungsmassagen, Alexandra füttert den offenen Kamin, da

das österliche Wetter des Nächtens doch noch etwas frisch ist und man streicht, schleift,

stemmt und fliest im Akkord.

 

Einer besonderen Aufgabe nimmt sich Alexandras Bruder an, der schnell mal für zwei Tage ange-

flogen kommt, um aus den Überresten des Technikraumes unseres Pools eine Kopie eines alten Windows Bildschirmschoners zu basteln. Vielleicht war es aber auch das Plattencover von Mike Oldfields "Tubular Bells",

das ihn zur völlig wahnwitzigen aber funktionstüchtigen Konzeption des neuen Pumpensystems inspiriert hat.

Wir werden es nie erfahren.

Aber der erste Versuch klappt schon mal - wer heilt hat recht! Es werden zwar noch weitere Besuche nötig sein, bis das Werkl völlig unter Kontrolle ist, aber für zwei Tage Arbeit - Hut ab! V.a. da er sich das Ganze nur mit Hilfe eines Fotos der Überreste ausgedacht hat und alle nötigen Teile auf gut Glück bestellt hat. Was noch fehlte haben wir auf der Mülldeponie des Nachbarhotels "gekauft" :-)

Es geht also was weiter auf unserer Baustelle!

 

Leider folgen die einige Hilfskräfte dem Vorbild unseres Stromaggregats und man beobachtet immer wieder verlängerte Arbeitspausen in der Horizontalen. Entsprechendes Bildmaterial wurde den zuständigen AMS-Betreuern weitergeleitet. Es is halt schwer gutes Personal zu finden - zum Schei..., wie man ebenfalls auf beiliegendem Fotos sieht.

Völlig schlapp macht dann noch bei der Heimfahrt Karin Scheiber, als sie an der mazedonischen Grenzstation im strömenden Regen mit FlipFlops die geschätzten 20 Stufen der öffentlichen Toilette auf einmal nimmt. Die Detonation ist noch deutlich am benachbarten Herren WC zu hören.

Fein! Somit haben wir einen Ersatzfahrer für die 1750km Heimreise weniger und die liebe Karin wird im Gepäcksraum mit einer riesen Beule am A...llerwertesten bis Wien aufgebahrt.

Als mir Fabiana, meine zweite Ablöse hinterm Steuer, dann bei Ankunft noch erzählt, dass sie eigentlich gar nicht so schlecht gefahren sei, obwohl sie ihre Brille daheim vergessen hatte, war ich froh wieder in der Heimat zu sein.

I survived! Kreta wir sehen uns wieder!

 

Folge 10 / Juli 2014

Nachdem Arbeitskräfte aus China noch billiger sind, haben wir keine Kosten und Mühen gescheut und für diesen Sommer sogar Verstärkung aus Hongkong einberufen. Markus Wohlgenannt verstärkt das Team Markus Pösendorfer, Nadin Rückemann, Georg Korger, Konstanze Korger und Christian Rüdegger. Und nachdem wir ihm kein Busticket zahlen wollten reist unser Freund aus China die 140km von Heraklion mit dem Rad an :-)

Wie gewohnt wird in den kommenden Wochen viel geschliffen, gebohrt , gehämmert und gestrichen.

Geduscht wird jedoch leider noch am Strand. Wenn wir doch nur schon einen Wasseranschluss hätten! Aber dafür sorgen hoffentlich Pavlos Lydakis und Giorgos Kalentis, die wir extra aus Heraklion kommen lassen.

Der örtliche Installateur in Plakias hat uns nämlich einige Wochen zuvor morgens um 4 Uhr angerufen, um uns mitzuteilen, dass er leider nicht für uns arbeiten kann, da ihm der Besitzer des Nachbarhotels Geld schuldet - !?

Und bitte was hot des mi uns z´tuan?

Naja, ich hab ja seine Tel.nr. über besagten Hotelier bekommen und....nachdem es auf Kreta immer noch Fälle von Vendetta gibt, braucht einen sowas wohl nicht zu wundern. Ich sagte ihm, er soll mich wieder anrufen, wenn er nüchtern ist, hab aber nicht wirklich mehr darauf gewartet :-)

 

Und somit machen sich Pavlos und Giorgos an die Arbeit, schließen uns kurzentschlossen an die stillgelegte Wasserleitung des Kalypso Hotels, verlegen 1km Wasserrohre neben der Strasse und...voilá eine Woche später ist das gesamte Wassersystem des Hauses renoviert und wir sind quasi online.

Bevor sich jedoch die Zisterne mit dem goldenen Nass füllen kann, verbringe ich noch 2 Tage mit Stirnlampe in unserem unterirdischen Wassertank, schaufle Dreck und Schafsgebeine der letzten 6 Jahre heraus, kärchere und schrubbe die Wände mit Chlor.

Und dann ist es endlich so weit - Nero, poly Nero!

Leider haben wir für die Pumpe noch keinen Strom und müssen sie mit einem Dieselaggregat betreiben - aber dazu komme ich später noch.

 

Folge 11 / August 2014

Fortsetzung folgt...bleiben Sie dran!

 

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